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Erzählungen

Renate Silberer
Das Wetter hat viele Haare
Erzählungen
Format: 12 x 20 cm | 176 Seiten
Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-218-01081-8
€ (A, D) 19,90 | Kremayr & Scheriau
Auch als E-Book erhältlich
Eine Beziehung eskaliert, ein Kind wird geboren, eine Spurensuche beginnt: 11 Erzählungen kreisen um die Familien- und Beziehungsgeschichten der Geschwister Annemarie und Konrad. Realistische, oft auch traumartige Momentaufnahmen beleuchten Aspekte ihrer Biografien und folgen den Spuren der Erinnerung. Die Geschichten gleichen Mosaiksteinen: Sie zeigen die Figuren in unterschiedlichen Konstellationen ihres Lebens, erzählen von innerem Aufruhr, ihrem Scheitern, ihrem Aufbegehren und bewegenden Ereignissen. Am Ende entsteht ein neues Bild, zusammengesetzt aus den Splittern der Vergangenheit.

In ihrem Prosadebut zeigt Renate Silberer ihr breites Repertoire an Erzählweisen. Dialogreiche Passagen wechseln sich ab mit lyrischen, oft surrealen Szenerien. Die Wirklichkeit ist dann nur noch in Andeutungen zu erkennen, doch entfaltet sich dadurch eine eigene Welt, die es ermöglicht, tief in die Seelen ihrer Figuren einzudringen.

Stimmen 

Ich habe gerade das Prosa-Debüt der österreichischen Autorin Renate Silberer gelesen, »Das Wetter hat viele Haare«. Das ist ein wunderbares Debüt, mit einer sehr eigenen souveränen Sprache, mit surrealen Bildern, die mitten in dem »normalen« Leben unmittelbar erscheinen und die Narration auf eine eigene Weise zusammenhalten.
Olga Martynova, hundertvierzehn.de

Die Erinnerungen und Erlebnisse zweier Paare bilden ein kleinteiliges Mosaik, dem mit dem Label „Erzählungen“ nicht ganz Genüge getan ist. Trotz harter Schnitte, bewusst eingesetzter Leerstellen, vielfach verwobener Perspektiven und Zeitebenen bildet „Das Wetter hat viele Haare“ eine Einheit. Seit Jahren sammelt Renate Silberer Preise für Lyrik. und Prosabeiträge in Zeitschriften und Anthologien. Ihr erstes Buch ist ausgereift.
Dominika Meindl, Falter 04/2018

Dieser Debutband funktioniert wie ein Puzzle. Seite für Seite entstehen Bilder, die möglicherweise erst am Ende ein Gesamtbild erscheinen lassen. Oftmals surreal und traumartig mit einer starken poetischen Note.
Rudolf Kraus, bücherschau.at

Renate Silberer erzählt vom scheinbar Alltäglichen und versteht es, das Banale der Begegnungen mit dem inneren, fast traumhaft Erlebten zu surrealen Momenten zu verknüpfen. Die sehr verdichtet erzählten Geschichten verzichten auf Beschreibungen. Stattdessen stellen sie das Handeln und die äußeren und inneren Dialoge in den Mittelpunkt. Aus der Kombination der Gedanken und dem Erleben der Protagonisten ergeben sich die Tiefe und die Faszination der Geschichten. Es ist ein kunstvoll geschriebenes Buch, das gleichermaßen neugierig macht, verwirrt und erklärt.
Christiane Raeder, Borromäusverein

Ein Prosadebüt als Seelenschau (…) Protagonisten sind die Geschwister Annemarie und Konrad. Um ihre Biografien kreist diese Spurensuche, die manchmal sehr real ist, aber dann wieder ins Traumhafte abgleitet. Silberers Geschichtensammlung ist kein Buch für zwischendurch, ihre Sprache hebt sich sich ab von vergleichbaren Werken. Sie spielt mit Worten, sucht niemals die einfachen (Rede-)Wendungen und schafft es trotzdem, den Leser bei der Stange – bei diesem besonderen Buch – zu halten. Eine subtile Seelenschau. Oberösterreichische Nachrichten, in der Beilage Leseempfehlungen für den Herbst 2017

Renate Silberer lädt zu einer bemerkenswerten Reise in ein Sprachexperiment, in dem sich Literatur als interessante wie spannende Annäherung an Fragen der Kindheit wie des Lebens an sich erweist.
Walter Pobaschnig, Literaturblog literaturoutdoors.wordpress.com

Vieles in Silberers Debüt erhält nur angedeutete Konturen, es geht letztlich um archetypische Situationen im Leben durchschnittlicher Mitteleuropäer unserer Zeit. Die Erzählweise lässt viel Raum für Fantasie und Interpretation und streut manch eigenwillige Fügung ins dichte Bildgewebe wie: „Im Inneren des Ozeans leert der der Tag seine Bilder.
Evelyne Polt-Heinzl, Die Furche

Zwischen den Erzählungen finden sich Texte, die als „Moment 1“ bis „Moment 10“ durchnummeriert sind (…) In „Momente 2“ liest man „Es gilt nach etwas zu suchen, das ihm Halt gibt, Bedeutung“: Diese Suchbewegung ist dem ganzen Band eigen. Dabei wird kein Finden bejubelt. Allein die erfunden Geschichten geben doch etwas Halt. Gespannt wartet man nach der Lektüre des Debütbandes darauf, ob sich Renate Silberer an einen längeren Prosatext macht, er könnte interessant werden.
Helmut Sturm, Literaturhaus Wien  

Geschichten über Begegnungen und Verluste, Ängste und Veränderung. Was vor allen Dingen an diesen Texten fasziniert, ist das sich intensivierende Gefühl, lesend eine Ganzheit zu erkennen (…) Besonders die eingestreuten Kurztexte sind ein hilfreiches Stilmittel, um der eigenständigen literarischen Stimme der Autorin gern zu folgen. Sie zeichnet ein klares Bild vom Innenleben ihrer Hauptfiguren. Sprachlich sehr feingliedrig, verschiedene Stilmittel kunstvoll verknüpfend, stellenweise traumartig surreal. Keine leichte Kost und doch eine lohnende Lektüre. Gern empfholen.
Markus Jäger, EKZ Bibliotheksservice    

Die Autorin muss in ihrem Spiel mit der Auslassung die Handlung nur andeuten, um sie im Kopf des Lesers entstehen zu lassen (…) Spannend sind dabei nicht so sehr die tatsächlichen Ereignisse, als das subjektive Empfinden der Charaktere, die versuchen sich selbst weniger fremd zu sein.
Cosma Kremser, APA

Die Grenzen zwischen Realität und Irrealität scheinen immer wieder zu verschwimmen, mitunter kann dadurch ein Blick auf das Seelenleben der Figuren geworfen werden (…) Die Erzählungen von Renate Silberer sind dabei von intensiver und dichter Sprache geprägt.
Astrid Windtner, Kulturbericht Oberösterreich